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Weekly Thema Hornzuwachs 05/25

Aktualisiert: vor 4 Tagen




In unserem letzten TACT-Meeting stand einmal mehr das im Mittelpunkt, was unsere tägliche Arbeit bestimmt: die Hufe unserer Pferde. Sabine übernahm diesmal die Leitung, während Simone sich lautlos schaltete :-) – und führte mit viel Engagement durch ein spannendes und intensives Treffen.

Fokus: Hufentwicklung und Hornzuwachs

Ein zentrales Thema war der Hornzuwachs im Trachtenbereich. Die Gruppe diskutierte lebhaft über die richtige Interpretation von neuem Hornwachstum – und darüber, wie entscheidend genaue Beobachtung, Übung und eine behutsame Bearbeitung für den Erfolg sind. Besonders deutlich wurde: Hornzuwachs ist kein Problem, sondern ein Zeichen dafür, dass der Huf arbeitet, sich entwickelt und heilt. Vorausgesetzt natürlich, man erkennt, woher der Zuwachs stammt und wie man ihn richtig einordnet.

Fallbeispiele aus der Praxis

Besonders eindrucksvoll waren die Erfahrungsberichte einzelner Teilnehmerinnen: Brigitte sprach über einen intensiven Moment bei der Sohlenbearbeitung, Johanna analysierte die Bearbeitung der Strahlgruben, und Susanne schilderte Balanceprobleme bei ihrem Pferd im Schritt. Anhand von Fotos wurden außerdem deformierte Hufe, Saumbandprobleme und ungewohnter Hornzuwachs analysiert – etwa bei Giovanni, dessen Fall vielen bereits aus unserem YouTube-Kanal bekannt ist.

Hier zeigte sich, wie komplex die Hufentwicklung ist: Bei Giovanni war der Ursprung der Trachte falsch interpretiert worden, was zu Fehlentwicklungen führte. Solche Fälle verdeutlichen, wie wichtig kontinuierliche Dokumentation, genaue Beobachtung und der fachlich fundierte Austausch sind.

Warum der Zehenschnitt kritisch sein kann

Simone hatte im Vorfeld der Sitzung eine eindrückliche Geschichte geteilt: Ein Pony mit Rehe-Symptomen erhielt einen Zehenschnitt – ohne tierärztliche Begleitung und ohne anschließende Versorgung. Besonders im Winter kann das dramatische Folgen haben: Erfrierungen, Infektionen und irreversible Schäden drohen. Diese Fallgeschichte war Anlass für eine wichtige Klärung: Dürfen Hufbearbeiter ohne tierärztliche Anordnung überhaupt einen Zehenschnitt machen? Diese Frage wird nun vom TACT-Team mit dem zuständigen Amtstierarzt besprochen.

Nächste Schritte: Beobachten, dokumentieren, lernen

Wir haben gemeinsam konkrete Aufgaben definiert, die uns helfen sollen, noch genauer hinzusehen und zu verstehen, was im Huf passiert:


  • 📷 Fotos machen: Alle Teilnehmer sollen regelmäßig Bilder vom Trachtenhornzuwachs machen – insbesondere bei auffälligen Entwicklungen. Auch ungewöhnlicher Hornzuwachs an anderen Stellen soll dokumentiert werden.

  • 📁 Dokumentation strukturieren: Das TACT-Team wird einen Ordner anlegen, um diese Fotos systematisch zu sammeln und auszuwerten.

  • 🔍 Saumband erkennen: Wir lernen gemeinsam, wie man weiches Trachtenhorn von Strahlhorn oder Saumband unterscheidet.

  • 🐾 Bewegungsmuster analysieren: Susanne wird mit Britta das Gangbild ihres Pferdes besprechen, um mögliche Ursachen für das Gleichgewichtsproblem zu erkennen.

  • 📹 Mehr Sichtbarkeit: Sabine kündigte an, künftig Videos während der Hufpflege zu machen – ein toller Schritt, um unsere Erfahrungen auch für andere sichtbar und nachvollziehbar zu machen.


Fazit: Lernen als Gemeinschaft

Dieses Treffen hat einmal mehr gezeigt: Hufpflege ist keine Technik, die man „einfach kann“. Es ist ein ständiger Lernprozess. Und dieser wird umso wertvoller, wenn wir unser Wissen teilen, gemeinsam beobachten und bereit sind, uns immer wieder neu herausfordern zu lassen.

Ob Saumband, Strahl oder Hornzuwachs an ungewöhnlicher Stelle – die Natur der Pferdehufe ist komplex. Aber mit Geduld, offenem Blick und kollegialem Austausch kommen wir Schritt für Schritt weiter.

Du möchtest bei einem unserer nächsten Meetings dabei sein? Dann schau mittwochs um 20:30 Uhr auf unserer Website vorbei – ganz ohne Anmeldung, einfach zuhören, mitdiskutieren und dazulernen. Wir freuen uns auf dich!

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